he’s gone

nur damit das klar ist: ich liebe die gutartigen riesen genauso wie die alfamädchen – mit dem jeschlecht hat das überhaupt nichts zu tun.

heute ist mathias nach immer besserem zusammenspiel nach witten gefahren. die krönung war eine wunderschöne fahrt durch das unesco welterbe oberes mittelrheintal – vorbei am loreleyfelsen. es war mir ein vergnügen, ihm meine lieblingsstrecke vorzuführen.

von bonn aus ist er dann mit dem zug nach witten gefahren. während seiner zeit am omnibus hat er geheimnisvolle experimente durchgeführt, deren ergebnisse nicht nur ich mit spannung erwarte. er wird nämlich früher oder später aus seiner administratorecke herauskommen und „wo lang“ auf seine eigene weise bereichern.

samstag in rüdesheim

der schatten war ein segen, denn es war wieder richtig heiߟ. die klientel war noch internationaler als gestern, im takt der schiffe & busse, in der drosselgasse herrschte ein gedränge wie in der fuߟgängerzone einer groߟstadt. das habe ich gesehen, als ich simone zum bahnhof begleitet habe – da gibts jetzt nichts mehr zu schnuppern und ich freue mich schon darauf, wenn sie in ein paar wochen wieder zum omnibus kommt.

mathias hat später johanna zum bahnhof gebracht, der ich wegen meines leistenbruchs nicht so gut mit dem gepäck helfen konnte.

in trauter zweisamkeit haben wir die arbeit ausklingen lassen und tatsächlich sind auch noch schwallweise ein paar menschen zu uns gekommen. gegen drei sind wir zum schloߟ freudenberg gefahren. dort fand eine groߟveranstaltung statt: an die 500 menschen wurden bespielt & bewirtet. hinter dem schloߟ war ein riesiges zelt aufgebaut – als wir ankamen, fand dort gerade eine tombola statt …

trotz des hochbetriebs wurden wir nach & nach von allen freundlich begrüߟt und an die nabelschnüre angeschlossen. ich war zaungast bei einigen führungen und habe inter-essante dinge erfahren über den sonnenlauf und die groߟe schaukel drauߟen am südhang.

dann habe ich mich hingebungsvoll der fuߟpflege gewidmet und bin durch den park gestreift …

… und last not least hat mathias noch ein exklusives gongkonzert bekommen – beim nächsten mal wird er es auch selbst einmal versuchen.

ich liebe den rhein

und wollte schon immer mal nach rüdesheim. der auftakt war etwas holprig, weil gleich morgens eine dame aus dem rathaus kam und uns während des frühstücks ultimativ zum umsetzen des omnibus aufforderte. ich habe sie besänftigt … und den platz kann ich nur als lauschig bezeichnen.

und vor allen dingen schattig !!! horden internationaler touristinnen werden an uns vorbeigetrieben – und zwischendurch lernen wir wirklich inter-essante menschen kennen, aber unser quantitatives ergebnis ist noch schlechter als in worms.

also haben wir gestern den körper des omnibus ausgiebig gepflegt und alle fenster & flächen sauber gemacht. ich habe mir in der touristeninfo ausführliche informationen über den rhein gekauft – da stehen alle burgen drin und zum beispiel auch die wernerkapelle in bacherach …

das leben spielt hier am fluߟ, und zwar in form von kommerz & gastronomie an der uferstraߟe, die durch die bahngleise vom rhein abgetrennt ist. auf diesen gleisen rattern & dröhnen endlose güterzüge quer durch die idylle, denn hinter diesen gleisen verkehren emsig verschiedene fähren und riesige hotelschiffe vollbringen beeindruckene anlegemanöver. zum sonnenuntergang habe ich lange da gesessen & gelesen & geschaut & gesponnen.

unterdes sind die anderen in die weinberge gestiegen und haben den weiten überblick genossen … hier ist ja übrigens auch die wirkungsstätte von hildegard von bingen (she’s my heroine).

das leben ist ein füllhorn.

wo lang verleiht flügel

was sich auf „wo lang“ entwickelt, ist so lebendig & erfrischend, daߟ ich mir ganz beruhigt auch einmal gönne, hier nichts zu schreiben. immer wieder muߟ ich lauthals lachen, wenn ich lese; und es macht mir überhaupt nichts aus, wenn auf meinem eifohn die bilder manchmal auf dem kopf stehen … der demokratiegarten bei freya sah wirklich sehr schön & geheimnisvoll aus.

und die frage, was christopher denn mit MINGA meint, hält mich in einer aufmerksamen spannung …

den beitrag von sofia gestern nacht habe ich mit den ohren gelesen: „freches girl, keep it“ … und komme darauf, wieviel ehrlichkeit & mut dazu gehört, seine wunde zu zeigen … sie hat sich der welt & dem leben gegenüber weit geöffnet und erntet jetzt die früchte dieser grundhaltung. also: da lang !

simone – noch besser

simone hatte nicht etwa einen fahrradschlauch gekauft, sondern sich in einem fahrradladen einen kaputten schlauch schenken lassen – also nicht nur recycling, sondern cradle to cradle.

zweiter tag im kurbad

unter idealen begleitumständen plätscherte die arbeit dahin. zweite liga, würde ich sagen, wenn ich fuߟballmetaphern nicht hassen würde. aber ich bin ja nicht zwanghaft.

am nachmittag kam robert friedrich mit einem neuen kerzenvorrat und teelichtern für meine goldene lampe. das hatte die liebe freya perfekt organisiert und in die wege geleitet …

aber wie gesagt: die zeit haben wir uns angenehm betrieben mit entwürfen rund um das goldene fragezeichen.

am abend sind wir bei schönstem wetter von bingen aus mit der fähre über den rhein nach rüdesheim gefahren – da wollte ich schon immer mal hin.

da ganz hinten stehen wir – mittendrin, auf einem kleinen marktplatz vor dem rathaus. wir sind zum rhein geschlendert und haben am ende in einem innenhof lekker gegessen. ich hatte hirschgulasch mit preiselbeeren und mathias und die mädchen haben mir geholfen.

die stadt ist voller internationaler touristinnen – und die dichtgepackten läden sind voll mit unsäglichem kitsch. auch in den vielen gasthäusern volkstümelt es gewaltig. meine nackten füߟe werden argwöhnisch beäugt.

obwohl: als ich aus dem omnibus ausstieg, wurde ich gleich angelacht von einer wunderschönen dunkelhaarigen jungen frau, die genau so braungebrannt war wie ich und mir ganz ungeniert ihre von der arbeit im weinberg noch ganz schmutzige hand reichte. sie war eine italienische weinbaustudentin aus umbrien. nebeneinander auf den stufen einer kirche sitzend, haben wir uns im angesicht des omnibus für eine gute weile englisch miteinander ausgetauscht, wobei das nonverbale verständnis weit über die sprache hinausreichte.

später fand ich dann noch ein paar bilder:

simone

das ist simone – sie ist seit sonntag bei uns für eine schnupperwoche – wir haben uns kurz in hamburg & berlin gesehen. sie ist schon voll drin in der arbeit. in berlin arbeitet sie in der gastronomie. sie ist zupackend & praktisch veranlagt und steckt die anderen beiden damit an. das nenne ich unternehmenslust – sie will deutliche spuren in die gegenwart legen und verbindet sich ganz umstandslos mit allem, was zu tun ist. genau was ich brauche!

sie hat den riesen mathias als nesthäkchen abgelöst – der war jetzt lange der jüngste und damit sowas wie mein ältester enkel. aus der groߟvater-perspektive kann ich ganz liebevoll entspannt seine entwicklung bestaunen. das ist luxus fluxus.

zurück zu simone: ich vergesse immer, wie einschüchternd ich auf unvorbereitete junge menschen wirken kann – nur durch mein alter und meine arbeit. das macht den einstieg manchmal holprig – aber ich glaube, an diesen beiden bildern ist zu sehen, wie schnell sich simone hier eingeklinkt hat und zutrauen gewinnt.

dann hat sie auf einmal das goldene fragezeichen in den ring geworfen, und sowas wie ein ganz praktisches ringgespräch ist entstanden, bei dem die finger & die gedanken in bewegung gerieten und handwerkliche prototypen gebaut wurden. erkundigungen über materialien & werkzeuge wurden eingeholt & verarbeitet.

und hier ein sehr anschauliches beispiel für simone’s stil beim entwerfen. besonders bei heiߟem wetter reiߟen dauernd die von der sonne ausgemürbten gummis, die wir um unsere mappen legen, um die unterschriftenbögen am flattern zu hindern. wir hatten nur noch dünne rote, die noch schneller kaputt gingen. simone hatte den auftrag, breite rote gummis einzukaufen – ich hatte auch schon überall danach gesucht. sie kaufte einen fahrradschlauch und bastelte daraus sehr stabile, nur leicht dehnbare streifen, die bestimmt ewig halten werden. bravo bravo bravo !!!

bachelauretten

das bild vom junggesellinnentreffen in witten rundet sich aufs schönste … zuerst kam simone am sonntag abend zum omnibus und wir haben sie mit fragen gelöchert – mathias & ich waren wirklich neugierig, was sich wohl mit „wo lang“ getan haben würde …

christopher schrieb einen kleinen beitrag, und dann hatte ich mein langes gespräch mit sofia, sie schrieb selbst einen beitrag und wir standen in engem kontakt. dann rief mich mein lieblings-bachelor jan, von dem sofia „hin & weg“ ist, an und wir haben unsere erfahrungen ausgetauscht und neue dendriten gesponnen. sofia & jan werden wohl jeweils so eine art guerilla-studium praktizieren und unter dem radar alles rausholen, was sie für sich lernen können, ohne sich um die fleiߟkärtchen des systems zu kümmern. mathias hat ganz ähnliche vorstellungen von seinen studien und wird ganz unbeirrbar seinen fragen nachgehen. und christopher hat sich ja vor unseren augen & ohren entschieden, die möglichkeit zu ergreifen, einmal wirklich avantgardist zu sein – das sind jetzt nur die, die aktiv mit mir in kontakt sind. das zu erleben, wärmt mir das herz.

und heute kam dann bei „wo lang“ der ausführliche beitrag von freya. der hat dann alles abgerundet und es ist fast so, als ob ich dabei gewesen wäre.

auf meiner abendrunde bin ich in den kurpark gelaufen bis zur spitze der insel. dort gab es eine saline, die ich erkannt habe, weil ich in meiner kindheit überaus inter-essiert einen bilderduden durchgewälzt habe. darin konnte ich mich wirklich versenken.

in der mitte dieser anlage wurde ein sole-nebel zerstäubt. da konnte ich wirklich meine seele baumeln lassen.

geruhsam & warm

war die atmosfäre heute in worms. obwohl alle menschen, die vom bahnhof kommen (ein massiver gründerzeitbau), auf den omnibus zu liefen, war der betrieb eher spärlich und die anderen drei hatten die lage voll im griff. ich saߟ lange auf der rückbank am computer und habe einen text bearbeitet. immer, wenn ich bedarf wahrnahm, bin ich rausgesprungen und habe kontakt aufgenommen. bis zum frühen nachmittag hatte ich eine erfolgsquote von hundert prozent. dann hat mir eine einen strich durch die rechnung gemacht. wir waren etwas besser als gestern, aber eigentlich hat uns mathias mit seinem direktförderer gerettet. der hat nach einem längeren begrüߟungsgespräch mit mir auch noch für 40 euro bücher gekauft. eine nette familie vom vortag hat uns allen eis vorbeigebracht. ich hab zum ersten mal seit jahren vanilleeis gegessen und habe inter-essiert hingeschmeckt.

in die tiefstehende abendsonne hinein sind wir nach der arbeit nach bad kreuznach gefahren …

und stehen gleich in der nähe dieser pittoresken brücke. auf dem wasser wurden mit booten turniere ausgetragen, bei denen es darum ging, den exponierten mann mit der lanze von seinem boot zu stoߟen. direkt am wasser haben wir zu abend gegessen. es wurde schon um viertel vor neun dunkel.

bei meiner abendrunde bin ich in ein vornehmes kurviertel geraten – aha – bad kreuznach. die altstadt ist verwinkelt und gemütlich und unser platz ist schön weiträumig. jetzt muߟ nur noch die zeitung mitmachen.

blumen für mathias

gestern hat mathias seinen ersten direktförderer (mit 120 euro jahresbeitrag) gewonnen. und überhaupt häufen sich die fälle, wo menschen vom vortag noch einmal zu ihm zurückkommen – er ist wie geboren für diese arbeit hier und ich würde ihm am liebsten ein groߟzügiges angebot machen.