suleika

das ist übrigens mein persönlicher zauberbann gegen die unsägliche burka-verbots-diskussion, die von überall her meine wahrnehmung beleidigt.

wireless

heute früh schrillte mich mein telefon aus dem schlaf: die polizei hatte michael & brigitte angerufen, weil mal wieder eine kehrmaschine unser kabel aufgefressen hat. ich habe das ganz kreativ in meinen traum eingebaut und gemurmelt „soll das jetzt der wecker sein?“ und habe weiter geschlafen. 

also wurde freya, als sie runterging, um das frühstück zu machen, gleich von ordnungshüterinnen angesprochen und ins bild gesetzt.

jetzt haben wir überhaupt keine kabeltrommel mehr, denn die andere hatte vor zwei wochen bei vierzig grad den geist aufgegeben. kabeltrommeln gibt es nur im baumarkt – und der ist meist auߟerhalb der innenstadt. es war also nicht möglich, wenigstens eine funktionierende zu besorgen. früher wäre ich in so einer situation richtig nervös geworden …

obwohl der friedensplatz sehr belebt ist, haben wir nur ein dürftiges ergebnis erzielt (20 in zwei tagen). je mehr stadtrummel um uns herum ist, desto unsichtbarer werden wir – unsere quote war nämlich gut. 

kurz vor schluߟ hat uns leon doch noch besucht – mit seinem eleganten koga miata-rennrad. damit kann er prima nach alfter düsen und ich weiߟ genau, wie gut ihm das tun wird in vertretung fürs bällchen.

auf der fahrt nach köln (die erste omnibus-fahrt für lucie & jule) haben wir meinen alten winter-unterschlupf gestreift und ich habe mich kurz nostalgischen wehen hingegeben. die verwinkelte einfahrt in die 

war echte millimeterarbeit. passanten haben mir komplimente für meine fahrkünste zugerufen und die mädchen haben lauter auߟenspiegel einklappen müssen. als wir auf dem severins-kirchplatz standen, hatte ich ein starkes heimspiel-gefühl und auch die mädchen finden diesen platz wunderbar.


diese straߟe gibt es schon seit zweitausend jahren – der südliche eingang in die stadt. wir sind in der früh einsetzenden dunkelheit durch die südstadt geschlendert – das thermometer zeigte neunundzwanzig grad, aber es wehte ein lindes lüftchen. im omnibus war es drückend warm (deshalb saߟ freya beim schreiben in der tür). ich bin noch lange herumgestreift, weil ich es im omnibus nicht aushalten konnte.

jule hat uns zum abendessen einen köstlichen salat aus schwarzen linsen mit exotischen zutaten (honig war auch drin) herbeigezaubert – passend zum wetter.

meistinnenstücke

es ist eine wonne für mich, freya’s oft sehr ausführlichen gesprächen zuzuhören: mit unerschütterlicher geduld erklärt sie unsere arbeit und befreit ihre gesprächspartner (meist männer) aus ihren propaganda-induzierten hirngespinsten & vorurteilen. am ende machen sie ihr oft komplimente. oder ergreifen die flucht, wenn sie mit ihrem latein am ende sind – heute besonders ein schnöseliger jurastudent. sie amüsiert sich still und der schalk blitzt in ihren augen.  

wie musik in meinen ohren

das rheinische ist musik für meine ohren. immer wieder gab es schöne beispiele – als ich mir heute morgen zigaretten kaufte, ging es gleich los …

es gab aber auch unhöfliche, schimpfende, ungeduldige menschen, die überhaupt nicht zuhörten, die ich anderswo nicht erlebe – anscheinend ist das die dunkle seite des rheinischen temperaments, die mir vorher nie so deutlich aufgefallen ist. ich frage mich, inwiefern das vielleicht auch meinen charakter mit geprägt hat …

lucie & jule sind sofort voll in die arbeit eingestiegen und haben meine ahnungen von gestern nacht noch übertroffen. die arbeit mit den mädchen (und mit freya sowieso) hat mir viel freude gemacht – wir haben zwischendurch immer was zu reden gehabt … und das beste aus den gegebenheiten herausgeholt. das wetter war traumhaft und unser platz auch meist schattig.

allerdings sind wir jetzt wieder in der groߟstadt – ziemlicher kontrast zu den traumhaften kleinen städtchen, in denen wir vorher waren – die waren nahrhafter für die sinne.

ich habe mit meiner digitalen schiefertafel botschaften abgesetzt an meine vielen freundinnen in dieser umgebung und bin sehr gespannt, wer sich wann blicken läߟt.

eine freudige & unverhoffte überraschung gab es schon: jan & leon tietz und ein busenfreund von leon tauchten auf. sie hatten mit einem geliehenen transporter den umzug von leon gemacht, der bald sein studium an der alanus-hochschule aufnimmt und in bonn eine wohnung gefunden hat. leon’s freund wird vielleicht bald auch mal am omnibus mitfahren. wir haben uns alle so prächtig verstanden, daߟ vor dem omnibus eine vor lebendigkeit & verbundenheit regelrecht prickelnde atmosfäre entstand …

soviel erstmal für heute.

schichtwechsel

„willkommen an bord“ steht da … und wir sind weiterhin am rhein. zuerst kam freya,  meine meistin, bei der ich mich noch einmal ausdrücklich bedanken will für die organisation der pfalz-tour. ich habe viel gelernt und ganz entspannt & lokker meinen wissensdurst gestillt.

zum beispiel habe ich erfahren, daߟ auch rüdesheim schon vor unserer zeitrechnung von kelten besiedelt war und daߟ es bis in die neuzeit von dort keine wege fluߟabwärts gab – alle menschen & güter muߟten aufs wasser. das hat meine fantasie schön gekitzelt.

freya ist jetzt als tutorin für zwei frische junggesellinnen gekommen: jule & lucie, die gerade ihre erste nacht im omnibus verbringen. wir sind zusammen durch die stadt zum rhein geschlendert und haben uns ein restaurant gesucht, wo wir drauߟen lekker gegessen und ein lebendiges & kurzweiliges einführungsgespräch geführt haben. jule studiert in berlin und lucie in bremen.

wir sind uns spontan sympathisch und ich freue mich schon auf die zusammenarbeit. auf dem friedensplatz bin ich schon oft mit den unterschiedlichsten besatzungen gewesen.

wie die zeit vergeht …

heute jährt sich nine eleven zum fünfzehnten mal – da war ich auch schon mit dem omnibus unterwegs.

und dieses bild bot sich uns heute morgen nach dem frühstück:

ja … kann ich da nur sagen

he’s gone

nur damit das klar ist: ich liebe die gutartigen riesen genauso wie die alfamädchen – mit dem jeschlecht hat das überhaupt nichts zu tun.

heute ist mathias nach immer besserem zusammenspiel nach witten gefahren. die krönung war eine wunderschöne fahrt durch das unesco welterbe oberes mittelrheintal – vorbei am loreleyfelsen. es war mir ein vergnügen, ihm meine lieblingsstrecke vorzuführen.

von bonn aus ist er dann mit dem zug nach witten gefahren. während seiner zeit am omnibus hat er geheimnisvolle experimente durchgeführt, deren ergebnisse nicht nur ich mit spannung erwarte. er wird nämlich früher oder später aus seiner administratorecke herauskommen und „wo lang“ auf seine eigene weise bereichern.

samstag in rüdesheim

der schatten war ein segen, denn es war wieder richtig heiߟ. die klientel war noch internationaler als gestern, im takt der schiffe & busse, in der drosselgasse herrschte ein gedränge wie in der fuߟgängerzone einer groߟstadt. das habe ich gesehen, als ich simone zum bahnhof begleitet habe – da gibts jetzt nichts mehr zu schnuppern und ich freue mich schon darauf, wenn sie in ein paar wochen wieder zum omnibus kommt.

mathias hat später johanna zum bahnhof gebracht, der ich wegen meines leistenbruchs nicht so gut mit dem gepäck helfen konnte.

in trauter zweisamkeit haben wir die arbeit ausklingen lassen und tatsächlich sind auch noch schwallweise ein paar menschen zu uns gekommen. gegen drei sind wir zum schloߟ freudenberg gefahren. dort fand eine groߟveranstaltung statt: an die 500 menschen wurden bespielt & bewirtet. hinter dem schloߟ war ein riesiges zelt aufgebaut – als wir ankamen, fand dort gerade eine tombola statt …

trotz des hochbetriebs wurden wir nach & nach von allen freundlich begrüߟt und an die nabelschnüre angeschlossen. ich war zaungast bei einigen führungen und habe inter-essante dinge erfahren über den sonnenlauf und die groߟe schaukel drauߟen am südhang.

dann habe ich mich hingebungsvoll der fuߟpflege gewidmet und bin durch den park gestreift …

… und last not least hat mathias noch ein exklusives gongkonzert bekommen – beim nächsten mal wird er es auch selbst einmal versuchen.

ich liebe den rhein

und wollte schon immer mal nach rüdesheim. der auftakt war etwas holprig, weil gleich morgens eine dame aus dem rathaus kam und uns während des frühstücks ultimativ zum umsetzen des omnibus aufforderte. ich habe sie besänftigt … und den platz kann ich nur als lauschig bezeichnen.

und vor allen dingen schattig !!! horden internationaler touristinnen werden an uns vorbeigetrieben – und zwischendurch lernen wir wirklich inter-essante menschen kennen, aber unser quantitatives ergebnis ist noch schlechter als in worms.

also haben wir gestern den körper des omnibus ausgiebig gepflegt und alle fenster & flächen sauber gemacht. ich habe mir in der touristeninfo ausführliche informationen über den rhein gekauft – da stehen alle burgen drin und zum beispiel auch die wernerkapelle in bacherach …

das leben spielt hier am fluߟ, und zwar in form von kommerz & gastronomie an der uferstraߟe, die durch die bahngleise vom rhein abgetrennt ist. auf diesen gleisen rattern & dröhnen endlose güterzüge quer durch die idylle, denn hinter diesen gleisen verkehren emsig verschiedene fähren und riesige hotelschiffe vollbringen beeindruckene anlegemanöver. zum sonnenuntergang habe ich lange da gesessen & gelesen & geschaut & gesponnen.

unterdes sind die anderen in die weinberge gestiegen und haben den weiten überblick genossen … hier ist ja übrigens auch die wirkungsstätte von hildegard von bingen (she’s my heroine).

das leben ist ein füllhorn.

wo lang verleiht flügel

was sich auf „wo lang“ entwickelt, ist so lebendig & erfrischend, daߟ ich mir ganz beruhigt auch einmal gönne, hier nichts zu schreiben. immer wieder muߟ ich lauthals lachen, wenn ich lese; und es macht mir überhaupt nichts aus, wenn auf meinem eifohn die bilder manchmal auf dem kopf stehen … der demokratiegarten bei freya sah wirklich sehr schön & geheimnisvoll aus.

und die frage, was christopher denn mit MINGA meint, hält mich in einer aufmerksamen spannung …

den beitrag von sofia gestern nacht habe ich mit den ohren gelesen: „freches girl, keep it“ … und komme darauf, wieviel ehrlichkeit & mut dazu gehört, seine wunde zu zeigen … sie hat sich der welt & dem leben gegenüber weit geöffnet und erntet jetzt die früchte dieser grundhaltung. also: da lang !