weizen statt kies zweiter teil

das wetter besserte sich – es hörte auf zu regnen und nach & nach kam immer mal wieder die sonne durch, was jedes mal ein rechter jahreszeitenhüpfer war, denn wenn sie wieder weg war, fing das große frieren wieder an.

obwohl unsere gastgeber in ihren normalen arbeitsalltag eingespannt waren, haben sie uns liebevoll betreut und immer waren mindestens zwei von ihnen am OMNIBUS, um ihren mitbürgern die hintergründe & auswirkungen des kiesabbaus zu erklären. es hat mir viel freude gemacht, mich mit allen einzeln anzufreunden, denn sie haben sich auch wirklich ernsthaft für unsere arbeit interessiert und mich neugierig begutachtet.

ich habe ehrlich über unseren finanzcrash gesprochen und eine unglaubliche großzügigkeit erfahren, die balsam für meine geschundene seele war: spontan sind jährliche förderbeiträge in höhe von 450 euro gezeichnet worden; einer hat mir ohne weiteres einen 100 euro schein in die hand gedrückt (neben einer ganzen reihe kleinerer beträge für unsere spendendose); wir haben für 40 euro bücher verkauft; claus hat nicht nur mit seinem auto aus dem baumarkt zwei neue gasflaschen besorgt, sondern einfach abgewunken, als ich ihm die 50 euro dafür zahlen wollte; und zu guter letzt wurde uns vor der abfahrt von der enkelin von claus ein briefumschlag überreicht, in dem eine schöne, von allen unterschriebene karte steckte und 190 euro in kleinen scheinen.

den krönenden abschluß bildete eine fahrt zum haus von suse & klaus, wo wir unseren wassertank auffüllen konnten. klaus & claus & seine enkelin sind im OMNIBUS mitgefahren und die anderen in ihren autos hinterher – unser auftritt hat in der nachbarschaft großes aufsehen erregt – und – wie wir inzwischen erfahren haben – viele neugierige fragen ausgelöst.

und der abschied hätte schöner nicht sein können – alle haben gewunken & gestrahlt … ich war mit diesen drei aktionstagen rundum glücklich & zufrieden.

weizen statt kies

das sind suse & klaus krenkers. klaus ist der bruder von brigitte, die vor 36 jahren die folgenreiche idee hatte, den OMNIBUS FÜR DIE DIREKTE DEMOKRATIE ins rollen zu bringen. nebenbei stellte sich heraus, daß beide in den universitätskliniken in düsseldorf arbeiten, wo ich vor über 50 jahren einen teil meines zivilen ersatzdienstes absolviert habe.

sie sind mitbegründer einer bürgerinitiative, die sich gegen einen plan richtet, auf über 100 hektar kies abzubaggern, was die umgebung von zwei ortsteilen von heinsberg vollständig und für immer brutal zerstören würde. das in einer landschaft, in der es sowieso schon viele baggerlöcher gibt. die roten kreuze auf ihren t-shirts sind die embleme ihres widerstands und stehen in den betroffenen ortsteilen vor jedem haus – und standen während unserer drei aktionstage auch vor dem OMNIBUS.

die aktion begann unter widrigsten umständen: es war scheußlich kalt und hat erbarmungslos geregnet. das hat sich insofern als vorteil erwiesen, als sich die aktivisten, zwei cdu-bezirksvorstände, ein sachbearbeiter aus der verwaltung, eine aufmerksam zuhörende redakteurin der tageszeitung und wir in den OMNIBUS quetschen mußten, daß alle scheiben beschlugen und eine anregend intime atmosfäre entstand, in der sich alle bangen erwartungen, was unsere arbeit angeht, leicht auflösen ließen. das ist eine erfahrung, die ich immer wieder mache – wenn die menschen den OMNIBUS endlich erleben und mich kennenlernen, fällt ihnen ein stein vom herzen.

es hat mich sehr beeindruckt, daß es der initiative gelungen ist, den stadtrat, der ursprünglich für den kiesabbau war, durch informationsveranstaltungen und eine unterschriftensammlung davon zu überzeugen, daß dieser abgehobene plan einen ewigkeitsschaden in der gemeinde verursachen würde. der bürgermeister hat inzwischen ausdrücklich erklärt, daß er keinem kiesabbau zustimmen würde. nun gilt es, zu verhindern, daß auf der übergeordneten ebene des regierungsbezirks und des landesentwicklungsplans keine tatsachen geschaffen werden, denn wenn eine schaufel abgebaggert wird, ist es zu spät.

für mich, der ich diese beiträge nur umständlich über joshua veröffentlichen kann, wird es jetzt auch zu spät, weshalb ich hier nur noch ein paar bilder von unserem standort in heinsberg anhänge, um hoffentlich morgen meinen bericht über die aktionstage fortzusetzen …

die sammlerin

regine hat eifrig im schloßpark kräuter gesammelt und wir haben lekkeren brennesselspinat gefuttert.

schloß türnich

zum fünften oder sechsten mal waren wir auf der biogartenmesse im wunderbaren park von schloß türnich, die dieses mal so umfangreich war wie noch nie. wie jedes mal war sie ein inspirierender anfang für die tour. wir haben interessante menschen kennengelernt und unsere freundschaft zum jungen grafen severin und seiner tollen familie vertieft. prinzessin philomena, die sonst immer viel zeit mit uns im OMNIBUS verbracht hat und uns durch das schloß geführt hat, das nicht genutzt wird und eine denkmalpflegerische baustelle ist, war in norwegen und ihr bruder in kanada, so daß wir dieses mal nur jolanda & aimeé getroffen haben.

natürlich treffen wir dort ganz andere menschen als bei unserer arbeit in den städten. aber mit den meisten themen wie landwirtschaft, heilkunde usw. fühlen wir uns herzlich verbunden. vor allem bewundere ich das gesamtprojekt, das unter der marke „schloß türnich“ realisiert werden soll – und den mut des jungen grafen, eine solche verantwortung zu übernehmen. abschließend zeige ich noch die ersten morfos, die dort entstanden sind.

sinnkronisieren

es fällt mir jedes mal schwer, mich mit dem erbarmungslosen ticktack der uhr zu synchronisieren – dieses mal ist es angesichts unserer finanzkrise so, daß ich hin- & hergerissen bin zwischen oszillierenden prioritäten.

wohlgemerkt: ich fühle mich voll zuhause und kann ganz seelenruhig meine arbeit machen. mit wildfremden (ich liebe dieses wort) menschen – an die ich immer besser herankomme. das ist der wesenskern meiner arbeit und erfordert meine volle aufmerksamkeit & bedingungslose bereitschaft.

es ist schon eine prallvolle arbeitswoche vergangen, ehe ich dazu komme, mich in die alltägliche kronologie einzugliedern. zwei „normale“ arbeitstage in neuwied. da sagen die leute „schö“ zum abschied und ich schwelge als eingeborener vom linken niederrhein in sentimentalen erinnerungen. mittwochs waren wir in der waldorfschule, wo johannes den schülern (darf ich das schreiben?) der oberstufe einen vortrag gehalten hat. ich habe den hausmeister als potenziellen förderer gewonnen und von einer biobäuerin eine spontane spende von 50 euro. die wunderfitzigkeit der kinder war herzerfrischend …

jetzt ist es halb eins und ich bin inzwischen ganz woanders …

weiter oben habe ich von „oszillierenden prioritäten“ gesprochen und von meinem vorhaben, möglichst vielen menschen ganz persönlich meine wunde zu zeigen. die ganze zeit blinkt in meinem bewußtsein leuchtend rot: hunderttausend euro hunderttausend euro hunderttausend euro und ich finde nicht die muße, mit dem telefonieren anzufangen, weil ich ja zum beispiel hier nicht auf den neuesten stand komme.

deshalb wenigstens hier noch mal ein deutlicher hilferuf:

was ist es dir wert
daß der OMNIBUS fährt

und alle sollen sich direkt gemeint & angesprochen fühlen.

darüber zu meditieren, welche zeile angemessen wäre, die lasten künftig auf möglichst viele schultern zu verteilen – und zu verhindern, daß wir nächstes jahr wieder vor dem gleichen problem stehen.

was ja dem wortsinn von OMNIBUS entspricht: für alle, mit allen, durch alle.

ein frisches morfo zur nacht!

wie immer

bin ich blitzartig mit dem OMNIBUS zu diesem eigenartigen cyborg trio synaptisch verschmolzen, sobald ich endlich wieder am steuer sitzen konnte.

das nenne ich umstülpung – endlich wieder mitten im prallen alltagsleben unterwegs. da kann ich lokker lassen & mich mit lebendiger energie versorgen. aller stress fällt weg und ich staune …

mein umzug war so stressig wie kaum jemals. am tag meines umzugs haben wir diesen ganzen krempel aus dem OMNIBUS geräumt.

bis auf die letzte minute mußte noch gewerkelt werden. wir haben eine neue heizung, einen 24 volt kühlschrank (in den heißen sommern der letzten jahre war der 220 volt kühlschrank der größte stromverbraucher) und die konsequente integration der solaranlage, die wir im vorigen winter installiert haben. jetzt sind die solarpaneele (hoffentlich) dauerhaft befestigt. alles ist neu verkabelt worden. an praktischen stellen sind usb ports und (wenige) steckdosen verteilt. ich muss displays & schalter ergründen. soweit ich das beurteilen kann, sind die arbeiten sehr professionell & funktionell ausgeführt. sie summieren sich auf rund 10.000 euro, für deren akquise ich mich den ganzen winter über verantwortlich fühlte.

dann schlug mitten in den umzugsstress wie eine bombe die hiobsbotschaft ein, daß 100.000 euro ausfallen, mit denen wir gerechnet hatten, kurz gesagt: das geld reicht höchstens noch für ein paar monate. ohne den OMNIBUS fühle ich mich nicht vollständig und kann nicht verstehen, wieso wir auseinandergerissen werden sollten, wenn unser zusammenspiel sich immer weiter entwickelt. mehr sinn geht nicht. ich war erst mal existenziell verzweifelt und bin in paranoide abgründe gestürzt.

meine wiedervereinigung mit dem OMNIBUS, die ich oben beschrieben habe, hat das blatt ins positive gewendet. sobald ich am steuer saß, hatte ich dieses diagramm vor augen und mir sind lauter menschen eingefallen, die es womöglich genauso unvorstellbar finden wie ich, daß der weiße OMNIBUS mit dem goldenen gürtel nicht mehr weiter fährt …

ich werde also allen diesen menschen meine wunde zeigen und – so analog wie möglich – fragen:

was ist es dir wert
daß der OMNIBUS fährt

(das reimt sich)

der erste mensch, dem ich mein herz ausgeschüttet habe, hat sofort 500 euro überwiesen, obwohl er schon regelmäßiger förderer des OMNIBUS ist und gerade sein studium beendet hat.

ich kann versprechen: freigiebigkeit ist heilsam & bewußtseinserweiternd.

Filminterview am Goetheanum

Im Auftrag von Werner darf ich (Joshua) hier auf ein ausführliches Gespräch von Mai 2022 hinweisen, welches nun als Video verfügbar ist.

Entstanden ist das Gespräch anlässlich des Besuchs des OMNIBUS beim Beuys Symposion am Goetheanum in Dornach.

Neben Werner kommen auch Lisa und Carl zu Wort, die zu der Zeit am OMNIBUS mitgefahren sind.

https://goetheanum.tv/programs/direkte-demokratie-werner-lisa-carl?categoryId=129228

 

weiter im test

jetzt scheint alles wieder zu funktionieren, ohne daß ich was verändert habe – aber (großes aber) – die benutzeroberfläche hat sich auf eine weise verkompliziert, die ich überhaupt nicht mag und sowohl die back end- als auch die front end-schrift sind wieder winzig klein … wobei das hochladen der bilder wieder zu klappen scheint – odr?

es hat sich ne menge bei mir angestaut und ich muß mich jetzt erst mal langsam mit den veränderten tatsachen vertraut machen …

und meinen digitalen betreuer joshua um hilfe bitten – aber immerhin !!!