wir sind jetzt in coburg – und die stimmung ist wieder völlig anders als in haßfurt. unser platz ist der bestmögliche, wir sind mit strom versorgt und beide zeitungen werden morgen einen artikel bringen. aber die meisten menschen sind schwer zugänglich oder äußerst frustiert, obwohl das hier auch franken sind, mit denen wir so viele gute erfahrungen haben.
es gab hier schon viele bürgerentscheide, die von den stadträten einfach ausgesessen wurden. nur einer ist gelungen: dieser schöne platz, auf dem wir stehen, war früher so eine art busbahnhof, den haben die bürgerinnen befreit …
ich bekomme eine ahnung, wieso coburg die erste stadt war, in der die nazis eine wahl gewonnen haben und die adolf hitler die ehrenbürgerwürde verliehen hat. das wirkt wahrscheinlich wie ein böser fluch.
über allem ein wilder bayrischer himmel und immer wieder rapide wetterstürze. gut, daß wir auf der fahrt hierher reichlich schönkraft tanken konnten, die uns über den tag geholfen hat. wir haben in dieser viermal größeren stadt unter guten umständen gerade mal ein ergebnis geschafft, das wir in haßfurt ganz lokker erzielt haben. wir sind unverdrossen und haben uns nach dem abschied von christopher (der die karten besorgt hat und eigentlich mitgehen wollte) im „utopolis“ einen scheppernden jason bourne hollywoodschinken angeschaut, der mal wieder so dröhnte und so schnell geschnitten war, daß wir keine einzelheiten mehr erkennen konnten. ganz schön geschludert. mir stellt sich die frage, mit welchen augen meine enkel sowas sehen – und ich bin ganz erleichtert, daß sofia & mathias, die theoretisch meine enkelinnen sein könnten, das genauso empfinden wie ich. danke für diese vergewisserung!
übrigens fühle ich mich mit meinen nackten füßen irgendwie jünger.